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  • Writer's pictureAnne Kuhnert

4* Strandhotel Atlantic auf Usedom

Updated: Feb 21, 2020

„Dann man tau!“ So sagt man im Norden. Wenn’s losgehen soll. Die Taschen gepackt und einfach losgelegt - ab nach Usedom. Von Berlin aus ist es nur ein Katzensprung auf die Ostseeinsel in Mecklenburg. Umgeben von Strand, Meeresrauschen und immer etwas Wind um die Nasenspitze kann man sich, sofern gewollt, innerhalb von Minuten erholen.





„Klein, aber fein“ - Die Zimmer


Besonders viele Zimmer hat es nicht, das Strandhotel Atlantic in Bansin. Aber das ist auch gut so. So haben sich die 32 Zimmer ihren feinen Biedermeiercharme bewahren können. Und so bestechen die Zimmer durch angenehm unaufdringliche Gemütlichkeit und einen ganz kleinen dezenten Flair Romantik. Es ist nun mal ein Haus mit viel Geschichte und ganz typisch für die Ostseeküste. Beim Streichen über die Relieftapete mit kleinen Krönchen überkommt einen das Gefühl von „Hier-will-ich-bleiben“. Die Füße streichen über den blauen Teppich, die Hände klauen sich heimlich das Täfelchen Schokolade vom Kissen und während die Schokolade auf der Zunge zergeht, ist die Brandung der Wellen leise zu hören. Der Blick aus dem Fenster rundet das Ambiente des Zimmers ab, nein - der Blick auf die Wellen geben dem Zimmer überhaupt erst DAS Ambiente. Vom zweiten Stock aus ist nicht nur die Ostsee zu sehen, sondern auch der Schein des Leuchtturms im polnischen Swinemünde. Besonders im Dunkeln. Natürlich. Aber nun, schnell unter die Dusche - das Abendessen wartet. Gesagt, getan und Zeit vertrödelt. Unter der Dusche mit Glaswand, vom restlichen Badezimmer getrennt. Auch hier gilt wieder: Klein, aber fein. Mit Armaturen in Goldtönen und zwei unterschiedlichen Duschköpfen, von oben oder auch in die Hand zu nehmen, lässt es sich wunderbar trödeln und die Welt vergessen. Kein störendes Rattern oder Rauschen des Wasserdampfabzugs, warme saubere Fliesen in getönten Farben und Wasser, so weich, als wäre Kalk eine Erfindung des Südens. Suchen muss man hier einzig und allein nur eine Sache: die Spülung der Toilette. Aber so ein bisschen MacGyver hat der Romantik noch nie geschadet und so strahlt einen das Bad auch nach 10 Minuten immer noch an und ist stetige Erinnerung, dass das Abendessen wartet. Alle Zimmer sind ausgestattet mit Doppelbetten, leider noch nicht mit einer „Grand lit" - Matratze, sodass sich das ein oder andere Paar in der Besucherritze verliert. Für diejenigen, die harte Matratzen gewöhnt sind, kann die Bettenerfahrung im Hotel ernüchtern sein: es geht weich zur (Schlaf-)Sache. Wer jedoch gern zwischen den Laken, dem Bett und seinen Kissen versinkt, dem sei ein ausgedehntes Schläfchen auch am Tage zu empfehlen.





„Oh, es schmeckt gut“ - Essen und Getränke


Unglaublich lecker - trifft es nur zum Teil. Der absolute Wahnsinn - schon eher. Das Abendessen in drei Gängen lässt jegliche Sorge, jeden schlechten Gedanken vergehen. Es ist das absolute Highlight des Hotels. Traditionell für die Ostsee gibt es immer Fisch, in vielen Variationen, aber gern auch etwas vom Inselschwein. Besonders die Tomatenschaumsuppe geht durch Mark und Bein. Ob die Köche wissen, welche hohe Qualität an Nahrungsmittelzubereitung sie dort erreichen? Das Frühstücksbüfett hingegen ist solide, jedoch lange nicht eine solche Geschmacksüberraschung wie das Abendessen. Es gibt verschiedene Brot- und Müslisorten, allerlei süße und salzige Aufstriche und natürlich - FISCH. Fisch, gerollt als Mops. Fisch, gestückelt im Heringssalat. Fisch, portioniert als Beilage. Und dabei doch so unaufdringlich, dass auch die Nicht-Fisch-Genießer*innen ihre Freude an den vielen anderen Leckereien haben. Lediglich die Käseausbeute ist etwas mau. Schade. Nicht nur für die Käseliebenden.


„Hinter den Fenstern…“ - Das Hotel


Das Hotel hat Charme. Anders kann das Ambiente des kleinen Hauses nicht beschrieben werden. Auch wenn das Haus und sein Interieur etwas in die Jahre gekommen ist, so hat es Stil und viel Gemütlichkeit. Die Einrichtung wirkt gepflegt, sauber und es ist angenehm ruhig im ganzen Haus. Im Dezember an der Ostsee bedeutet, den vorhandenen SPA-Bereich ausgiebig zu nutzen. Im Keller des Hauses befindet sich ein Pool und einige bequeme Holzliegen zum Entspannen. Wenn das Wasser dann noch etwas wärmer wäre, ließe es sich fast den ganzen Tag dort aufhalten. Abwechslung zum Schwimmen bietet die Sauna und das Dampfbad, sofern sie denn dann eingeschaltet sind. Der findigen Hotelbesucher*in sei empfohlen, eine Stunde vor dem ersten Saunagang beim Servicepersonal nachzufragen, ob die Sauna bereits heiß sei. Andernfalls kooperiert die Sauna in harmonischer Kälte mit dem Pool.


„Ihr Kuchenstück erscheint fast etwas klein. Ich hole Ihnen einfach noch ein Zweites.“ Das Servicepersonal ist, bis auf wenige Ausnahmen, sehr zuvorkommend, den Gästen zugewandt und immer freundlich. So ist es auch kein Problem etwas später als gedacht auszuchecken und stattdessen das Frühstück äußerst lang zu dehnen. Nur abends, bei der Anreise, sollte man frühzeitig anrufen und nachfragen, inwiefern die Kolleg*innen das Restaurant und den SPABereich schließen, weil es nur wenig Gäste gibt. Sonst kann es passieren, dass der Pool und die Saune verschlossen bleiben und schon um 20 Uhr das Essen beim örtlichen Pizzaboten geordert werden muss.


„Es peitscht das Meer, es stürmt die See“ - Lage und Umgebung


Die Insel allein ist kaum zu beschreiben. Hier nur einige Ausflugsziele: die Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck sind durch ihre Seebrücken einen Besuch wert. Lohnen tut sich auch ein Ausflug auf den Streckelsberg, eine 58m hohe Kliffranddüne zwischen Bansin und Zinnowitz mit wunderbarem Ausblick auf die deutsche und polnische Ostseeküste. Und anschließend schmeckt dann der Kaffee in der Zinnowitzer Altstadt doppelt so gut.





„Gibt’s das auch in laktosefrei?“ - Der inklusive Charakter


Auch Gäste mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien können im Hotel auf ihre kulinarischen Kosten kommen. Das Service-Personal zaudert nicht lang und bietet mehrere Alternativen zum Abendmenü an, die ebenfalls außerordentlich lecker sind. Durch den Fahrstuhl und vielfache Schrägen und Auffahrten ist das Hotel auch für Gäste mit Gehunterstützung geeignet. Lediglich der Saunabereich ist ausschließlich durch Treppen zu erreichen.


„Am Schönsten ist es gemeinsam“ - Für Familien

Kurz und knackig - für Familien (mit kleinen Kindern) ist das Hotel nicht unbedingt der richtige Ort. Wer hier sein will, genießt die Ruhe, das Meer, den warmen Streuselkuchen und eine Tasse Milchkaffee. Die Ostsee und speziell die Insel Usedom bieten so zahlreich Angebote und Hotels für Familien, dass das Strandhotel keinen speziellen Schwerpunkt auf diesen Aspekt legt.



Strandpromenade 18

17429 Seebad Bansin / Insel Usedom















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