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Writer's pictureAnne Kuhnert

Geschäftsreisen als Frau sind manchmal nicht schön

Updated: Feb 21, 2020

Überraschung, falls ihr es noch nicht wusstet: Anne ist viel unterwegs. Allein. Zudem als Frau, zudem häufig nachts und zudem oft auch an Orten, die nicht immer mega sicher erscheinen (auf den ersten Blick). Wie es sich anfühlt und worauf Anne dabei achtet um sicher anzukommen - davon berichtet sie am Beispiel von zwei Duisburger Hotels.


Nicht schon wieder, denk ich. Mensch, ich will doch nur abends am Bahnhof ankommen und flink zu meinem Hotel huschen. Warum?! Warum, denk ich weiter, bin ich ein Magnet für's Angequatsch-Werden? - Kurze Einführung: ich bin in Duisburg. Das ist im Ruhrpott und ob es schön hier ist, kann ich kaum beurteilen, weil ich bisher immer nur in Tagungsräumen oder Bahnhofshallen war. Und häufig im Dunkeln durch die Stadt flitze. Natürlich komme ich von woanders und bin nicht nachmittags zwischen Menschenmengen auf der Suche nach meinem Hotel. Nein, ich hänge, wie gesagt, ABENDS (!) in einer mir fremden Stadt und versuche Ärger aus dem Weg zu gehen.

Erstmal zum Hotel in Bahnhofsnähe

Selbstredend suche ich mir ein Hotel in Bahnhofsnähe. Warum? - Weil ich erstens die Taxikosten begrenzen möchte und zweitens gern nach der Zugfahrt noch ein Stück laufen will. Theoretisch. Dafür muss ich mich aber ein bisschen in der Gegend dieser fremden Stadt auskennen um nicht in einer frauenfeindlichen Umgebung zu landen. Ich googele also im Vorhinein stundenlang, wo ich ein gutes bahnhofsnahes Hotel finden kann, dass nicht im Rotlichtbezirk gemeldet ist und nicht tausend Stunden Fußweg braucht. Dabei darf das Hotel aber auch nicht zu nah am Bahnhof sein, weil niemand, wirklich niemand, die ganze Nacht die schrecklichen Bahnhofsdurchsagen erträgt. Wie Sie sehen - es ist anstrengend schon bevor ich überhaupt gestartet bin.


Hotel Regent in Duisburg

Gesucht, gefunden im 3* Hotel Regent in Duisburg

Ich finde mit Unterstützung von Andri (der Ober-Recherche-Profi, the master of research-desaster) das kleine, aber feine 3* Hotel Regent in Duisburg. Die Bewertungen auf den Hotelbuchungs-Plattformen sind gut und die Bilder im Netz sehen gut aus. Da ich schon an komischen Orten gelandet bin, schaue ich lieber einmal zu viel im Netz nach.

Tipp: Nach Bewertungen Ausschau halten, die von Frauen geschrieben worden sind. Und sich auch die Orte/Häuser neben dem Hotel online anschauen.

Ich versuche beispielsweise Spielhallen in der direkten Nachbarschaft zu vermeiden. Und wenn es im Hotel noch ein Restaurant gibt, dann umso besser. Das heißt, dass ich für's Jagen nicht nochmal vor die Hoteltür muss, wenn ich nicht will.

Einzelzimmer im Hotel Regent, Duisburg

Biste da, guckste 'rum

Bereits die Begrüßung durch die Hotelfachangestellte fällt sehr herzlich aus. Ich bekomme sogar einen Tee, denn mein Husten ist immer noch nicht ganz weg. Leider.

Wir schnacken kurz und ich flitze auf mein Zimmer.

Es gibt oft in den kleineren Hotels die Möglichkeit, dass die weiblichen Gäste auf einer eigenen Etage untergebracht sind. Das finde ich nachts besonders angenehm. Ich hatte schon Begegnungen in Hotels, die mich erschreckt, verängstigt, belustigt und amüsiert haben. Komm ich aber nachts aus dem ICE gekrochen, will ich manchmal auch einfach nur meine Ruhe haben.

Tipp: Im Hotel nachfragen nach Frauenbereichen bzw. Etagen, die innerhalb der Woche für Frauen reserviert sind.

Frühstücksreste im Hotel Regent, Duisburg

Fazit im Hotel Regent?

Ja, wie ist es denn nun im Hotel? Wäre es eine Empfehlung? - ja, klar. Auf jeden Fall. Zugewandte und aufmerksame Mitarbeitende, saubere Zimmer und ein Frühstück, das satt macht. Bei dem günstigen Preis muss ich mehr gar nicht erwarten. Sicherlich entspricht das Hotel keinem Design-Boutique-Hotel und die Inneneinrichtung ist ein klassischer Hotel-Schick. Aber hey - ich hab wirklich gut geschlafen und für maximal 6-7h Aufenthalt brauche ich auch nicht mehr als das, was wirklich wunderbar geboten wird im Hotel Regent in Duisburg.


Gastfreundschaft besteht aus ein wenig Wärme, ein wenig Nahrung und großer Ruhe. Ralph Waldo Emerson


Duisburg, next try

Mein nächster Besuch in Duisburg startet um Mitternacht. Mein ICE kommt nachts an und ich bin so so froh, dass ich dieses Mal doch ein Hotel gebucht habe, dass in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof liegt. Ich bin so unglaublich müde, dass mir Bahngeräusche und Schienen völlig egal sind. Also lande ich im ibis Hotel Duisburg Hauptbahnhof, keine fünf Meter entfernt vom Eingang des Hauptbahnhofs. Ich schleppe mich also durch die Türe und schaue den Mitarbeiter am Tresen genervt an. (Hoffentlich will der jetzt NICHT mit mir quatschen. Ich will ins Bett. Bett, verstanden?)

Tipp: Bei Bahn-Verspätungen oder einer Ankunft nach 23 Uhr suche ich nur noch nach Hotels in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof.

Tendenziell weniger Taxen und wenig Menschen am Bahnhof lassen bei mir ein Bedürfnis nach kurzen Wegen zum Hotel entstehen.



Im Hotel und Überraschungseffekt

Der Mitarbeiter ist überraschenderweise sehr empathisch und begrüßt mich mit: "Sie sehen müde aus, junge Frau. Wir machen das hier ganz schnell und dann ab ins Bett!" - Danke! Ich will dem armen Mann am liebsten in den Arme fallen und heulen vor Müdigkeit und Erschöpfung. Stattdessen kritzel ich schnell meine Unterschrift auf's Anmelde-Papier und stapfe durch die hyper-moderne Eingangshalle. Das muss ich schon sagen: die ibis-Hotelkette hat keine Kosten gescheut und bei der Inneneinrichtung alles gegeben.

Tipp: Wem kleine privat geführte Hotels zu experimentell sind, die sollte auf die großen Hotelketten zurückgreifen. Hier sind die Zimmer annähernd gleich eingerichtet, unabhängig vom Ort.


Hochstapfen

Ich schnappe meinen Koffer, fahre ins 4.OG und stelle fest: F***. Ich muss meinen Koffer noch eine Etage hochschleppen, da der Fahrstuhl nur bis ins 4.OG fahren kann. Na toll. Ich fluche, ich japse und ehrlich - ich hab genau JETZT keinen Bock mehr. Es ist mittlerweile halb eins und ich kann nur noch 5h schlafen. Ich möchte hier nun einen wesentlich Hinweis weitergeben:

Tipp: Bei längeren Reisen mit Koffer und Gepäck immer auch nach einem Fahrstuhl im Hotel recherchieren oder nachfragen.

Nein wirklich, so hübsch modern und sauber, groß, bequem und gemütlich das ibis Hotel Duisburg Hauptbahnhof auch ist. Das nächste Mal bitte ohne Koffer oder max. bis ins 4.OG. Ich weiß, dass ich faul bin. Aber nach 20h auf den Beinen und einem Non-Stop-Work-Mode darf ich das. Basta. Dafür belohnt mich das Zimmer mit einem sau-gemütlichen XXL-Bett mit französischer Matratze (in your face, Andri *hihi) und weichen Kissen zum Versinken. Meine innere Ruhe ist wieder hergestellt und nehme mir vor, dass ich nochmal herkomme.



Geschäftsreisen als Frau sind manchmal nicht schön...

So war meine Ausgangsthese. Nun ja, es stimmt schon. Allein als Frau (und hiermit sind alle Menschen gemeint, die sich in Eigendefinition als solche sehen!), als Frau also unterwegs zu sein ist häufig anstrengend und nicht immer nur schön. Lieber alles dreifach checken, anrufen und Andri einspannen zum Recherchieren. Dafür gibt es mittlerweile auch Hotels, die sich auf das Klientel der Frauen eingestellt haben. Mit etwas Geduld und Spucke findet ihr sie, ebenso wie ich. Die Herbergen und Hotels, von denen ich hier erzähle, entsprechen in den meisten Punkten meinen Kriterien. Und damit ende ich und gehe schlafe. Gute Nacht, und Hello ihr wunderbaren Kissen.


Adresse: Dellplatz 1-3, 47051 Duisburg

Telefon: +49-203 29 59 00 Fax: +49-203 22 28 8

Mail: info@hotel-regent.de


Adresse: Portsmouthplatz 5, 47051 Duisburg

Telefon: +49-203 300 050

Fax: +49-203 300 055 55

Mail: H0846@accor.com



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